Freizeit auf den Italo-Wespen

Artikel aus der “Frankfurter Neue Presse” – 16. April 2016

Es gibt nur eine Bedingung, um bei den „Taunus Vespen“ Mitglied werden zu können: Man muss einen der Kult-Motorroller von Piaggio besitzen. Dann sind nicht nur kleine und große gemeinsame Touren möglich.

Es ist fast so etwas wie eine kleine Familie. Sie nennen sich die „V. C. Taunusvespen“ und teilen alle eine Leidenschaft und dadurch auch viel Freizeit. Sie alle haben mindestens eine Vespa zu Hause in der Garage stehen. Vespa ist Italienisch für Wespe und der Name der Motorroller des italienischen Unternehmens Piaggio.

Der 2014 gegründete Verein für den Main-Taunus-Kreis und den Frankfurter Westen hat inzwischen 17 Mitglieder, „Tendenz steigend“, wie der Vorsitzende Ralf Wittigschlager sagt. „Jeder ist bei uns willkommen“. Dabei ist es auch unerheblich, welche Vespa es ist. „Von der 50er bis oben offen“, alles sei möglich. Und nicht nur die Schalt-Roller sind dabei, sondern auch die inzwischen in der Mehrzahl gekauften Automatik-Zweiräder. Und das Motto des Vereins ist ganz einfach: „Alles kann, nichts muss“.

Der Altersschnitt der Truppe liegt zwischen 40 und 55 Jahren. „Das ist ein echt klasse Haufen“, sagt der Zweite Vorsitzende Stefan Wilhelm. Deshalb gucke man sich die Neulinge des Vereins auch schon mal etwas genauer an, damit keine Störenfriede den Zusammenhalt stören.

Dabei erstreckt sich das Freizeitprogramm nicht nur auf die Fahrten. Wenn das Wetter nicht mitspielt, wird auch mal gemeinsam was ganz anderes gemacht. Schlittschuhlaufen beispielsweise oder in die Titus-Therme in der Nordwest-Stadt gehen. Und alle vier bis sechs Wochen trifft sich der Club noch zum Stammtisch.

Und in diesem Jahr gibt es erstmal sogar eine Vereinsmeisterschaft, aber eine der besonderen Art. Und jetzt wird’s kompliziert: Die Straßenkilometer aller Mitglieder bei den Touren werden addiert und der Durchschnittswert errechnet. Und wer dem Wert am nächsten kommt, wird einen hübschen Preis bekommen.

Die Touren sind ganz unterschiedlich: Mal werden Ziele in der Region anvisiert, mal sind es auch große Touren. Nach Bernkastel-Kues an der Mosel beispielsweise oder der Saison-Höhepunkt, wenn es gemeinsam zu den „Vespa Alp Days“ in Zell am See in Österreich geht. 2015 waren dort über 1500 „Vespisti“ aus 19 Nationen dabei; das wird in diesem Jahr – vom 6. bis 12. Juni – ganz ähnlich sein. Von den „Taunus Vespen“ werden neun Mitglieder auf sechs Rollern hinfahren.

Auf den großen Touren müssen die „Fuffis“, also die 50er Vespas, jedoch außen vor bleiben. Dafür gibt es spezielle Touren, wo die Fahrer der größeren Vespas darauf Rücksicht nehmen, dass die kleineren Roller es nur auf knapp 50 Kilometer pro Stunde bringen. Und wenn mal bei den Touren jemand ein Problem mit seiner Vespa hat?
„Bei Pannen können wir uns helfen“, sagt Wittigschlager. Als er mal ohne Werkzeug liegenblieb, hat er später dem ADAC-Mann gezeigt, wie man eine Vespa repariert.

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